Rasur der Tage, 23. & 28.10.17

Ich konnte den Rocnel Elite mit 1,9mm Klingenspalt testen.

Die erste RdT vom 23.10.17 wie folgt:
-heisses Tuch
-Floid Sandolor Preshave
-Attkinsons for Gentlemen RC
-24er Herber High Mountain White 2-Band
-Rocnel Elite 1,9mm mit Dorko Stainless Klinge
-m+g+q
-kalte Gesichtswäsche
-Knize Ten AS

Die Rasur mit der Dorko Klinge war soundmässig überraschend. Die Klinge knisterte sich lautstark durch den Bart und man fühlte förmlich jedes Barthaar sterben. Die Rasur war sehr sanft aber nicht sehr gründlich.
Der Hobel tat sein Bestes und die Klinge versuchte es zumindest.
Beim Einlegen der Klinge stellte ich fest, dass auch sie nicht ganz in die Kopfplatte passte, ähnlich dem Problem mit dem Rocnel Elite 2mm, aber deutlich geringer. Es war kaum spürbar, dass die Klinge nicht sanft über die Nocken glitt.
Das Zuschrauben ging dementsprechend einfach und verletzungsfrei. Das Ganze mit der Passgenauigkeit scheint eher ein Problem der Klingen als eines des Hobels zu sein, dieser ist unwahrscheinlich sauber und schön verarbeitet.
Also, Fazit: Der Hobel tut was er soll und das erst noch mit blendendem Aussehen. Er ist der Chippendale, der auf dem Bau arbeitet. Für mich sollte er einen Platz im Museum of modern Arts sein oder zumindest einen Red Dot Award erhalten.

Die zweite Rasur vom 28.10.17 wie folgt:
-heisses Tuch
-Floid Sandolor Preshave
-Penhaligons Blenheim Bouquet RC
-El Druida Vimocca (Bocote & Cocobolo) 24er Best Badger
-Rocnel Elite 1,9mm mit Rapira Swedish Supersteel Klinge (1)
-m+g+q
-kalte Gesichtswäsche
-GFT Spanish Leather

Die Rasur war absolut fantastisch. Die Rapira glitt praktisch lautlos durch die Bartstoppeln und da ich mittlerweile schon ein Gefühl für den Hobel entwickelt hatte, liess der sich äusserst gepflegt führen.
Nach drei Durchgängen war mein Gesicht BBS rasiert. Ich hatte bereits länger keine derart unkomplizierte Rasur erlebt, wie gerade diese. Die Rapira hatte ich mir aus einer Laune heraus ausgewählt. Obwohl ich eigentlich auf diese sehr scharfen Klingen gar nicht stehe, aber was tut man nicht alles für einen Test. Ich wollte es wissen, wollte wissen, wie der Hobel sich mit einer der sehr scharfen Klingen versteht. Es war symbiotisch.
Das Einlegen der Rapira war erneut mit der Passproblematik behaftet und sie klemmte ein klein wenig mehr als die Dorko.
Fazit: Der Rocnel Elite 1.9mm verträgt sich sehr gut mit einer der wirklich scharfen Klingen wie der Rapira, die nicht gerade im Ruf steht, auch eine Sanfte zu sein. Die Dorko hatte bereits ein paar Rasuren hinter sich, mit dieser Klinge habe ich nicht die guten Erfahrungen gemacht, wie andere meiner Kollegen. Ich bin kein Dorko Fan. An dieser Klinge gefiel mir nichts ausser dem Sound.

Mit bestem Dank noch einmal an Michael Laufenberg für die Gelegenheit diese schönen Hobel testen zu dürfen.

Rasur des Tages, 21.10.17

Heute kam der Rocnel Elite mit 2mm Klingenspalt zum Einsatz, auch hierfür danke an Michael für die Gelegenheit den Wunderschönen testen zu können.
Wie ihr seht, kam der schöne Rasierpinsel aus Nightdivers Hand und die Lavanda RC zum Einsatz.
Vorbereitung wie gehabt, heisses Tuch, Proraso. Klinge RED (2).

Also das Beste zuerst. Der Rocnel Elite ist wunderbar verarbeitet, er sieht ganz toll aus und die Haptik verspricht so einiges.
Ernüchterung war jedoch beim Einlegen der Klinge zu verzeichnen. Die Nocken passten nicht 100% in die Aussparungen der Klinge.
Mit ein wenig Drücken konnte ich die Klinge letztlich in der Kopfplatte arretieren.
Ich kann mir aber vorstellen, dass diese Quetschung, so minimal sie auch sei, sich nicht gut auf die Klingenspannung auswirkt.
Die Klinge klemmte also in der Kopfplatte, diese wurde dann auf die Grundplatte gesetzt und mit dem Handle festgeschraubt. Auch bei diesem Vorgang konnte ich einen erheblichen Druck verspüren, bis sich die Klinge in ihrer endgültigen Lage befand und man muss aufpassen, dass man mit den Fingern am abgerundeten Kopf nicht ausrutscht beim Zuschrauben.
Die Rasur erst mit, dann gegen und zuletzt noch quer zur Wuchsrichtung des Barts, kann ich als angenehm und einigermassen sanft bezeichnen.
Der Rocnel ist jedoch kein eigentlicher Sänftling. Er rasiert auf R41 Niveau aber mit weniger von dessen Ruppigkeit.

Leider und das ist der Wermutstropfen, habe ich mich mit der Aussenkante der Klinge über der Lippe stark geschnitten, wahrscheinlich als ich eine Kurve mit dem Rasierer ausgeführt habe. Kurze Unaufmerksamkeit meinerseits hat sich elend gerächt.
Die Verletzung ist auf dem Niveau eines Schnittes mit dem Rasiermesser. Also nicht unbedingt ein niedlicher Cut. Der Klingenrand hat sich tief in und unter die Haut eingefräst.

Fazit: Ein Rasierhobel, der Aufmerksamkeit verlangt. Zumal die Klinge extremer Spannung ausgesetzt ist und dadurch unverzeihlich gegenüber extravaganten Bewegungen ist. Das Abschrauben der Kopfplatte war auch noch erwähnenswert. Es ging schwer, da ich das nicht erwartet hatte und ausrutschte, schnitt ich mich auch noch in den Finger. Das entfernen der Klinge aus der Kopfplatte war knifflig. Erst musste mit einigem Einsatz von Gewalt die eine Seite aus den Nocken gehoben werden, dann die andere.
Bei meinen Testfreunden konnte ich in Erfahrung bringen, dass auch sie dieses Problem erkannt hatten. Der Eine gab an, einen Spatel zu Hilfe genommen zu haben. Der Andere testete andere Klingen und teilte mir mit, dass nicht alle Klingenhersteller Genauigkeitsfanatiker seien. Andere Klingen würden sehr gut passen und direkt in die Nocken „gesaugt“ werden.

Genug gemeckert. Der Hobel rasiert einigermassen sanft und vor allem sehr gründlich. Das gefiel mir nebst seinem ausserordentlich schönen Aussehen am besten.