Ich möchte euch hier auch meinen Versuch einer Rubberset Restauration näher bringen.
So habe ich ihn erhalten.
Nach eingehendem Unterricht über das Wie mit unserem geschätzten Nightdiver, wusste ich, die Frisur musste entfernt werden.
Gar nicht so einfach, wie es scheint. Die Haare sind knochenhart.
Aber letztlich gelang es doch und ich war gespannt wie der „harte Kern“ aus dem Pinselkopf zu entfernen war.
Den Tipp, zwei Löcher in den harten Kern zu bohren, zwei Stäbe einzustecken, diese einzuspannen und am Griff zu drehen, hatte ich von Nightdiver.
Leider ist das Bild nicht allzuscharf. Der Griff wurde mit Malerband umwickelt und mit einem Lappen wurde der Griff gegen Abdrücke der Rohrzange geschützt.
Die beiden Teile sind getrennt
Kurz mit der Drahtbürste gereinigt
Mit dem 2mm Fräser, dem Dremel auf 9000 rpm und einer geschlagenen Stunde Zeit gelang es, den zementharten Kern zu entfernen. Keine Ahnung womit die die Haare da eingeklebt haben
Danach kamen die beiden Teile in ein Spülibad
Nach einer weiteren Stunde und Nassschleifpapier der Körnungen 320, 400, 600, 800, 1000, 1200, 2000 & 3000 sah der Griff bereits sehr ansehnlich aus
Ich liebe Sigolin zur Politur von Metall. Ist ähnlich dem Elsterglanz, das ihr in Deutschland wahrscheinlich nehmen würdet.
Sieht wirklich gut aus. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn so lassen möchte. Er ist nicht perfekt hochglänzend und genau das gefällt mir – noch. Nightdiver meinte, er würde ihn überpolieren und mit Nassschleifpapier mattieren.
Ich werde sehen.
Nicht vorenthalten möchte ich euch die Blase, die ich mir am Daumen geholt habe, als ich mit der Sigolinpolitur durch war.
Mit der Poliermaschine mit Baumwollscheiben wurde der Griff erst mit Kiesolin vorpoliert und mit Lumo auf Hochglanz gebracht. Dazu zog ich mir Baumwollhandschuhe an, damit ich keine Fingerabdrücke auf der frisch polierten Oberfläche anbringe.
Erst polierte ich einzeln den oberen Teil des Pinselgriffs und dann den unteren Teil.
Danach wurde alles mit einem Silbertuch abgewischt und nachpoliert.
Dann kam die Stunde der Wahheit. Mit Uhu-Zweikomponentenkleber auf Epoxydbasis wurde der Knoten eingeklebt. Erst steckte ich ihn in den oberen Teil des Pinselgriffs und richtete ihn aus. Dann schraubte ich den Griff zusammen und richtete den Knoten erneut aus. Dann wurde der Griff vorsichtig auseinandergeschraubt und der Zweikomponentenkleber zusammengemischt. Den Kleber zog ich mit einer Medizinalspritze auf und füllte ganz vorsichtig den Hohlraum um den Knoten auf.
Damit sich der Kleber nicht wieder aus dem Griffkopf verflüchtigt, musste dieser zuvor senkrecht platziert werden. Die Haare alle unbeschädigt in die Seifendose zu stecken war eine rechte Fummelei. Aber es hat geklappt und so stand der Pinsel sicher und senkrecht. Der Leim setzte sich gut und ich hoffe einmal, dass diese Kleberei hält, was sie verspricht. Ich arbeitete ordentlich und sauber, so dass das Gewinde keinen Kleber abbekam und ich den Griff letztlich problemlos hatte aufschrauben können.
Nein; dieser rote Gummiring ist nicht original. Es handelt sich um eine Modeströmung, die ich mitmache. Sieht schick aus und ich kann den Ring entweder jederzeit entfernen oder gegen einen andersfarbigen austauschen. Zur Wahl stehen noch grün, blau, weiss und schwarz.
So sieht der Pinsel nun aus, sehr toll, wie ich finde. Ich habe absichtlich nicht poliert, bis der Griff einem Spiegel glich. Ich finde, ein paar kleine, alterungsbedingte Spuren sollen schon sein. Ich überlege auch, die Vertiefungen im Griffstück mittels feinem Schleifpapier wieder zu mattieren. Aber erst wird er jetzt einmal benutzt. Zu lange liegt er bereits bei mir rum.
Auf den nachfolgenden Bildern, die ich mit meiner Canon SLR und dem EFS60mm Macro aufgenommen habe, sieht man wirklich jeden noch so kleinen Fleck. In natura sieht man diese kleinen Spuren eigentlich gar nicht so gut. Das Macro ist eine wirklich ungnädige Linse.
Beim Besatz handelt es sich übrigens um einen Black Badger Knoten von TGN.