Dieses Messer ist ein 8/8″, also einen ganzen Zoll breit. Das ist eine Menge scharfer Stahl, um sich damit zu rasieren. Es ist ganz sicher kein Anfängermesser und es entstand in Zusammenarbeit zweier Menschen, die mit Herzblut für die Nassrasur einstehen.
Stefan Peter Wolf, Inhaber von NassRasur.com und Ulrik Beyer, Koraat Kento, von dem ich hier schon berichtet habe, haben dieses Messer entstehen lassen. Es gibt auch ein baugleiches Messer mit hochwertigen Schalen aus Carbon. Es wurden von beiden Messern je eine Serie von insgesamt 12 Stück aufgelegt.
Die technischen Daten sind beeindruckend. Die viertelhohl geschliffene Klinge mit Schorkopf ist, wie bereits erwähnt, einen ganzen Zoll (2,54 cm) breit. Der Schorkopf weist eine Spiegelpolitur auf und der Klingenrücken ist mit einem wellenförmigen Filework versehen worden.
Die Klinge besteht aus 1.2210er Silberstahl und wurde auf ca. 61-62 HRC gehärtet.
Die Schalen bestehen bei dieser Serie aus Ziricote (Cordia dodecandra), ein Edelholz aus Mittelamerika, das i.d.R. für den Instrumentenbau (Gitarren oder Streichinstrumente) Verwendung findet. Das Holz ist sehr dicht und wiegt ca. 800 bis 950 kg pro Kubikmeter. Somit eignet es sich hervorragend für den Einsatz im Badezimmer.
Die Schalen sind mit 2mm dicken Nietstiften aus Sterlingsilber mit der Klinge vernietet. Die Bullseye Unterlegscheiben werden für Ulrik Beyer von einer Präzisionsdreherei aus Neusilber hergestellt. Der Keil besteht ebenfalls aus Neusilber.
An den Klingenseiten wurde die Schmiedehaut nicht entfernt, sondern überpoliert. Das trägt mit der aufgeschmiedeten Serrierung auf der Oberseite des Erls zu einem stimmigen, äusserst ansprechenden Äusseren bei.
Ich habe beim „Hatamoto“ bereits über Ulrik Beyer, meiner Meinung nach ein Künstler, geschrieben. Hier hat er wieder gezeigt, dass er fähig ist, Ideen umzusetzen und wunderbare Dinge in Handarbeit herzustellen.
Auch dieses Rasiermesser hat einen Namen erhalten. Es wird den Ehrentitel „Kaishaku“ tragen.
Dem Kaishaku wurde die Ehre zuteil als Sekundant beim rituellen Seppuku dem Todgeweihten zu assistieren und diesen zu enthaupten, wenn er Schwäche zeigen sollte, damit seine Ehre unangetastet blieb. Meist war er ein Freund oder Verwandter des Opfers.
Quellen auszugsweise:
shop.nassrasur.com
koraat.knives.at