Darwin Replika

Jürgen Hempel hat diesen Prototyp ganz aus Aluminium gebaut. Nach meiner Meinung sieht er genau aus, wie der Original Darwin Razor.

Der Hobel wiegt 26 Gramm, wobei 16 Gramm auf den Griff, 6 Gramm auf die Grund- und 4 Gramm auf die Kopfplatte entfallen.

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Der Hobel rasiert direkt und muckt sofort auf, sobald sich ihm z.B. ein Pickel in den Weg stellt. Er ist nicht sehr flexibel, was das angeht. Andere Hobel, z.B. EJ oder Mühle (alles dasselbe) oder auch die Gillettes sind viel sanfter und übergehen oft auch einmal eine kleine Hautunebenheit, ohne gleich subkutan zu agieren.
Die Hempelsche Darwin Replika nicht, der zischt durch und weg ist alles. Das wird an der Klingenspannung liegen, die durch das Anziehen der Kopfplatte entsteht. Die Klinge wird schon einer recht starken Spannung unterworfen. Also, ein direkt rasierender Hobel, der Aufmerksamkeit erfordert.

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Ich habe in einer Rasur geschrieben, dass er sanft rasiert. Nun, diese Aussage kann ich getrost revidieren. Ich denke, je nach Klinge kann das durchaus der Fall sein, aber wie gesagt, für Anfänger ist der Hobel nichts und wie Rainer gestern zum Post in Facebook geschrieben hat, manchmal auch nicht für Fortgeschrittene.
Im Übrigen ist der Original Darwin ebenfalls kein Anfängerhobel. Der rasiert genau so rücksichtslos, wie die Replika.

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Das anerkenne ich als Merkmal dafür, dass bei der Replika sehr genau gearbeitet worden ist.
Ich habe glaublich vier Rasuren mit der Darwin Replika durchgeführt. Alle waren eigentlich geprägt von mindestens einer kleinen Verletzung, gerade am Hals, wo meine persönlichen Problemstellen sitzen.

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Ich hatte namentlich die grössten Schwierigkeiten, den Hobeldruck richtig zu dosieren, da das Gewicht des Hobels praktisch inexistent ist und somit nicht genutzt werden kann, um den Hobel nur mit dem Eigengewicht über die Haut zu ziehen.

Das bedeutete, dass der Aluhobel mit wenig Druck über die Haut geführt werden muss, will man verhindern, dass er über die Stoppeln hüpft. Ich denke, eine reine Aluversion wäre nicht vielversprechend.
Daher, auch ich freue mich bereits heute über eine Darwin Replika aus rostfreiem Stahl. Ich bin sicher, dass ich dann auch wieder sagen kann, dass er mit der richtigen Klinge sanft rasieren kann.

Abschliessend vielen herzlichen Dank an Jürgen, der mich zwischendurch über den Stand der Dinge mit Teasern in Bildform versorgt und mich über seine Fortschritte orientiert hat. Ihm verdanken wir es, dass dieser wunderschöne Art-Déco Rasierer eine Renaissance erlebt.

Ich werde euch über den Original Darwin Cobalt Steel Razor informieren, sobald mir mein Mittester die notwendigen Daten übermittelt hat.

Hier schon einmal zwei Bilder, um euch zu zeigen, wie schön der Original Rasierer aus Sheffield aussieht.

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Original Darwin Cobalt Steel Razor

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Original Darwin Cobalt Steel Razor

Folgendes habe ich am 15.11.2014 geschrieben, als ich das Vergnügen hatte, den Original Darwin Razor von Christophe testen zu dürfen. Ich lud ihn mit einer eher sanften Klinge, einer Personna Lab Blue, mit der ich bereits die dritte Rasur ausführte:
„Der Darwin ist gar kein Sanfter. Ich würde ihn nicht als „every day razor“ bezeichnen. Er ist eher den ‚Unberechenbaren‘ wie dem R41, dem Fatip oder dem Cobra SE zuzuordnen.

Aber wenn er tut, tut er richtig gut. BBS in drei Durchgängen und auch nach 12 Stunden immer noch gut rasiert“.