Persönliches Fazit
Nach meiner persönliche Meinung, ist der New Improved Rasierhobelkopf das Beste, was in Sachen Selbstrasur je entwickelt wurde. Dieser Kopf rasiert auch fast 100 Jahre nach seiner Entwicklung sanft und gründlich.
Er ist ausserdem weniger vom mythischen Gillettwinkel geprägt.
Ich rasiere mit dem New Improved Kopf sehr gerne und er ist meine erste Wahl, wenn es darum geht, einen Rasierer mit auf Reisen mit zu nehmen. Meistens begleitet mich das Modell Tuckaway in Silber oder Gold durch die Welt.
Zur Geschichte
Anlässlich der „Salesmen’s Convention“ im Jahr 1921 wurde laut über neue Innovationen nachgedacht.
Hintergrund war das drohende Auslaufen des Schutzes von Gillettes Patenten, welche vom November 1904 stammten. Zuviel stand auf dem Spiel, zu viele Konkurrenten, die bis dahin durch Gerichtsentscheide oder geschickte Akquisitionen im Zaum gehalten werden konnten, standen in den Startlöchern, um am Rasierhobelmarkt ebenfalls Teil zu haben.
Das Gillette Management beschloss, die Old Types als preiswerte Produktelinie weiterhin zu vermarkten, jedoch wurde gleichzeitig beschlossen die Premium Linie technisch zu verbessern. Aus dieser Entscheidung ging der uns bekannte New Improved (der neue Verbesserte) hervor.
Viel Vorschusslorbeeren heimste der New Improved bereits hinter vorgehaltener Hand ein. Von grundsätzlich neuen Eigenschaften wurde geschwärmt und die Verkäufer wurden auf den Gillette-Spirit eingeschworen, diese zeigten sich vom neuen Rasierer hoch erfreut.
Endlich kam etwas Neues auf den Markt, über das sie mit potenziellen Kunden sprechen konnten. Funktionen, die wirklich verbessert worden und neu waren, lösten grosse Euphorie aus. Ein Werbeslogan lautete, dass er mit Mikrometer Präzision hergestellt worden sei. Was immer das bedeutete, Fakt ist, dass es sich um einen gut konstruierten und präzis hergestellten Rasierhobel handelte, der, wie wir heute wissen, die Jahrzehnte ohne grosse Mängel überlebte.
Die Neuerungen gegenüber dem Old Type Razor waren die sogenannte Drehpunktschulter und eine überstehende Kopfplatte. Die geraden Kanten der Kopfplatte ergaben in Zusammenwirken mit der Drehpunktschulter einerseits eine extrem starre Rasierkante mit andererseits einem grösseren Rasierwinkelspektrum.
Interessanterweise wurde die überstehende Kopfplatte nicht beworben, sie war auch kein Merkmal auf der Patentzeichnung des Entwicklers (Edward Wharton) vom 13. Januar 1920, derjenigen Patentzeichnung, derer der neue Rasierkopf zu Grunde liegt. Im Patenttext jedoch, wurde sie erwähnt und somit patentiert.
Diese Neuerungen führten dazu, dass der Rasierkopf einfacher von Schaum- und Stoppelresten gereinigt werden konnte und dem sich rasierenden Mann einen grösseren Spielraum des Rasurwinkels gönnte.
Ebenfalls eine Innovation, mit der nicht geworben wurde, waren die neu gestalteten Zähne, die viel grösser und stärker als beim Old Type gestaltet waren. Diese waren viel weniger anfällig gegen Verbiegen, sollte man den Rasierhobel einmal fallen lassen.
Der New Improved Rasierhobel kam bei den Endbenutzern sehr gut an. Man schätzte diesen neuen und robusten Rasierhobel.