Merkur 39c Torsionshobel

Ich möchte hier einen Vertreter der zweiteiligen Rasierhobel vorstellen. Es ist das Modell 39c von Merkur.

In der Einleitung zu den Rasierhobeln habe ich bereits durchblicken lassen, dass es auch zweiteilige Rasierhobel gibt, bei denen im Gegensatz zu den Dreiteilern die Grundplatte fest mit dem Griff verbunden ist. Durch Drehen am unteren Ende des Griffs löst sich die Gewindestange des Hobelkopfes, welcher so die Klinge freigibt. Der Hobelkopf kann sehr einfach abgezogen werden, sobald genügend losgeschraubt wurde.

Die Rasierklinge kann entweder auf die Grundplatte gelegt oder in den Hobelkopf eingelegt werden. Das Gewinde wird wieder in den Griff gesteckt und am Griffende wird durch Anziehen die Klinge im Kopf festgeklemmt.

Auf dem Bild oben sieht man deutlich, dass das Kopfstück am unteren Bildrand die Klinge bereits berührt und am oberen Bildrand noch ein grosser Abstand zwischen Hobelkopf und der Rasierklinge besteht. Das ist typisch für Torsionshobel. Die Rasierklinge wird über Eck vorgespannt, liegt schliesslich quasi schräg zur Zugrichtung im Hobel eingespannt.

Dass der Zweiteiler gegenüber dem Dreiteiler nur aus zwei Teilen besteht ist lediglich Theorie. Fakt ist, dass er ebenfalls aus drei Teilen besteht, wenn man den Sperrring, mit der die Verschraubung im Griff sitzt, dazurechnet sind es sogar vier Teile. Die Teile sind jedoch nicht dieselben wie beim echten Dreiteiler, der wie wir wissen aus Griff, Grundplatte und Kopfstück besteht. Der Zweiteiler besteht, wie hier ersichtlich, aus Griff inkl. Grundplatte, Kopfplatte und dem Verschraubungsstück.

Auf dem Bild oben sieht man wie der Hobel zusammengesetzt wird. Das Verschraubungsstück kann mit ein wenig Zug aus dem Griffstück herausgezogen werden. Beim Wiedereinschieben muss der Sperrring wenig zusammengedrückt werden. Einmal zusammengesetzt wirkt der Sperrring wie ein Lager, in dem sich die Verschraubung im Griff mühelos drehen lässt. Es zeigt sich an, den Hobel zwischendurch einmal auseinander zu nehmen um die einfache Mechanik zu reinigen und zwischen Sperrring und Verschraubungsstück ein Tröpfchen Kamelienöl einzubringen. Weniger ist hier mehr.

Ebenfalls gut zu sehen, ist die tordierte Grundplatte des Hobelkopfs.

Der Merkur 39c ist ein sehr sanfter Hobel. Durch die Torsion der eingespannten Klinge rasiert er quasi schräg zur Zugrichtung und soll so ein Mehr an Gründlichkeit bescheren. Nach meiner Einschätzung ist er wirklich ein sehr gründlich rasierendes Gerät und dennoch sanft. Die Kopfplatte ist ein wenig anders gestaltet als man das z.B. beim Merkur 38c oder anderen „Normal“-Hobeln feststellen kann. Der Kopf gleicht die Torsion der Grundplatte aus, ist also rechts ein wenig höher als links und umgekehrt auf der gegenüberliegenden Seite. Der Griff ist dick, schwer und lang. Dadurch liegt der Hobel mir gut in der Hand. Die Guillochierung des Griffs hat nicht das gewohnte Rautenmuster, sie umringt den Griff diagonal und hat selbst in nassen Händen einen guten Griff.

  • Art: 2-Teiler
  • Verstellbarer Klingenspalt: nein
  • Material: Messing glanzverchromt
  • Gewicht 112 Gramm
  • Empfohlene Klinge: Rotbart extra dünn
  • Nicht empfohlene Klinge: bisher noch keine (Liste wird erweitert)
  • Preis: Variabel, € 46.–, £ 36.–, $ 52.– (ungefähre Angaben)
  • Händler: shop.nassrasur.comshaving.iewestcoastshaving.com

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